Wie wichtig ist es, die eigene Website rechtssicher zu machen?
Bei den Plänen für eine neue Webseite denken die Meisten vor allem an das Design und die Funktionen. Es macht Spass, eine neue Homepage zu planen und die Umsetzung zu begleiten und mitzuerleben… Oder gehören Sie eher zu den vorsichtigeren Gemütern, die den Schritt in die Online-Welt mehr mit Unbehagen betrachten? Stellen Sie sich manchmal Fragen wie: Wird meine Webseite rechtssicher sein? Besteht die Gefahr, dass ich eine Abmahnung bekommen kann, weil ich irgendeinen Fehler gemacht habe?
Tatsächlich ist die Liste der möglichen Fehler auf dem Weg zur abmahnsicheren Website lang. Von rechtskonformen Rechtstexten, Cookie-Hinweis bis zur Impressumspflicht… Viele notwendige Aspekte können vergessen werden. Und dann gibt es auch noch die Gefahr, versehentlich gegen das Marken- oder Urheberrecht zu verstoßen, weil man unbedacht ein Logo kopiert hat oder einen fremden Text übernimmt.
Um das Thema „rechtssichere Website“ mehr zu beleuchten und Ihnen zu erklären, gebe ich Ihnen einen Überblick mit einer Checkliste der 10 wichtigsten Punkte. Aber keine Sorge, wenn Sie eine Webseite von uns erstellen lassen, dann kümmere ich mich um alle Aspekte und sorge natürlich dafür, dass Ihre Website rechtssicher ist und Sie sparen einiges an Zeit und Aufwand.
Checkliste für die rechtssichere Webseite
1. Domainwahl
Die Wahl der Internetadresse ist eine der ersten wichtigen Entscheidungen bei der Planung einer neuen Internetseite. Wahrscheinlich haben Sie schon ein Online-Tool gefunden, um zu schauen, ob Ihre Internetadresse noch zu frei ist. Aber auch bei der Domainwahl sollte geprüft werden, ob keine Markenrechte verletzt werden. Nach aktueller Rechtsauffassung ist auch eine Internetdomain eine Unternehmenskennzeichnung. Ist Ihre neu eingetragene Internetadresse einer in Deutschland oder Europa eingetragenen Marke zu ähnlich, könnte es später Probleme geben. Um eine rechtssichere Website zu erstellen, diesen Punkt also gleich am Anfang mitberücksichtigen. Eine wirklich rechtssichere Markenanalyse kann übrigens nur ein Fachanwalt durchführen.
- Tipp: Hier können Sie prüfen, ob die Wunsch-Domain noch frei ist: Checkdomain.de
- Datenbank für Deutsche Markenrecherche
- Datenbank für Europäische Markenrecherche
2. SSL-Verschlüsselung
Ein auf dem Server installiertes SSL-Zertifikat ermöglicht eine sichere Verbindung zum Rechner des Besuchers, sodass keine Daten „gestohlen“ werden können. Das macht Ihre Website rechtssicher. Ein SSL-Zertifikat ist heutzutage ein absolutes Muss, denn ohne gilt Ihre Webseite dann als unsicher bzw. unseriös. Ohne das SSL-Zertifikat müssen Sie sich leider darauf einstellen, dass Ihre Website den Besuchern nur mit einem Warnhinweis angezeigt und in der Reihenfolge bei Google heruntergestuft wird. Denn die Internetsurfer können nicht sicher sein, ob Ihre persönlichen Daten beim Verschicken des Kontaktformulars oder einer Bestellung im Onlineshop von Dritten mitgelesen werden.
Lösungen:
- Nur Hosting-Tarife bei Internetprovidern wählen mit inklusivem SSL-Zertifikat.
- Tipp: Vertrauenswürdige SSL-Zertifikate gibt es mittlerweile kostenlos von „Lets Encrypt“.
- SSL-Zertifikat wird bei uns standardmäßig mit eingerichtet
3. Impressumspflicht
Nur wenn Ihre Homepage völlig privater Natur ist und auch keine redaktionellen Inhalte aufweist, benötigen Sie nach aktueller Rechtslage in Deutschland kein Impressum. Ansonsten müssen Sie als Webseiten-Inhaber ihren vollen Namen und die Anschrift im Impressum offenlegen, damit Ihre Homepage rechtssicher bleibt. Dazu ebenfalls eine Kontaktmöglichkeit, unter der Sie kurzfristig zu erreichen sind wie eine Telefonnummer. Das Impressum darf nirgendwo auf der Webpräsenz weiter weg als 1 Klick entfernt sein. Deswegen wird es von mir meist im Fußbereich (Footer) platziert.
4. Datenschutzerklärung
Die Datenschutzerklärung ist der einzige Rechtstext, welcher auf jeder Webseite vorhanden sein muss, um vor Abmahnungen sicher zu sein. Selbst wenn keine personenbezogenen Daten über Formulare und Newsletter abgefragt werden. Denn der Server, auf dem Ihre Webseite liegt, erhebt automatisch persönliche Daten wie die IP-Adresse des Besuchers. Eine abmahnsichere Datenschutzerklärung sollte von Juristen erstellt worden sein. Entsprechende Musterschreiben und Generatoren gibt es im Internet sogar kostenlos. Einen Schritt weiter gehen Sie, wenn Sie eine Datenschutzerklärung verwenden, die regelmäßig von einer IT-Kanzlei aktualisiert und überprüft wird. Diese übernimmt dann auch die Haftung bei Fehlern und Mängeln. Beachten Sie: die meisten IT-Kanzleien übernehmen nur die Haftung für den Wortlaut der Datenschutzerklärung. Bereits um nur zur Datenschutzerklärung zu gelangen und diese zu lesen, muss der Besucher die Webseite betreten. Funktioniert der Cookie-Hinweis nicht und holt entsprechende Einwilligungen vom Webseiten-Besucher ab (s. unten), dann bringt auch das leider nicht die gewünschte Rechtssicherheit Ihrer Homepage.
Lösungen:
- Bewährte Datenschutzerklärung ist bei meinen Webseiten stets dabei
- Automatischen Datenschutz-Generator nutzen
- Hohe Rechtssicherheit: Datenschutzerklärung von einer IT-Kanzlei
5. Cookie-Hinweis
Die meisten Webseiten hinterlassen kleine „Informationsschnipsel“ auf dem Computer der Besucher, sogenannte Cookies. Dadurch kann sich die Webseite wieder an den Besucher erinnern und das Interneterlebnis angenehmer gestaltet. Zum Beispiel können Sie einen abgebrochenen Einkauf in einem Onlineshop nach Tagen wieder genau an der Stelle fortsetzen, wo Sie aufgehört haben. Die gleichen Produkte sind wieder im Warenkorb. Allerdings benötigt die Webseite dafür mittlerweile die Erlaubnis des Besuchers, damit es sich um eine rechtssichere Website handelt. Das wird meist mit einem kleinen Pop-up-Fenster erledigt, das beim Betreten der Seite erscheint und so Ihre Website rechtssicher macht. Wichtig: eine wirklich rechtssichere Lösung in dieser Hinsicht bietet nur ein sogenanntes Cookie-Consent-Tool. Dieses scannt die Website auf alle vorhandenen Cookies und bietet dem Besucher seine Einwilligung während des Besuchs aktiv anzupassen.
Lösungen:
- Cookie-Consent-Tool ist bei meinen Websites auf Anfrage dabei
- Für WordPress-Bastler: das ist das beliebteste Cookie-Plugin
6. Haftung
Für welche Inhalte auf Ihrer Webseite sollten Sie die Haftung übernehmen? Ich empfehle dabei immer die Faustregel: Für die eigenen Inhalte die volle Haftung übernehmen und sich von fremden Inhalten so gut wie möglich distanzieren. Bestimmt kennen sie die im Internet verbreiteten Disclaimer-Texte (Haftungsausschluss). Es gibt dafür aber keine Pflicht und sie sind nicht immer rechtswirksam, weil Sie nur die aktuelle Rechtslage wiedergeben.
Lösungen:
- Mein in allen Webseiten integriertes Impressum enthält die wichtigsten Disclaimer.
- Webseiten mit Inhalten fremder Nutzer wie Foren oder Gästebücher sollten auf jeden Fall einen Disclaimer haben
- Hier gibt ein Muster für einen Disclaimer
7. Bilder
Stellen Sie nur Bilder auf die Homepage, die von Ihnen selbst stammen oder bei denen Sie über ein schriftliches Einverständnis des Urhebers verfügen. Zusätzlich gibt es lizenzfreie Fotos auf Seiten wie Pixabay. Überprüfen sie auch hier im Einzelfall, ob die Verwendung an Bedingungen geknüpft ist. So wird Ihre Website abmahnsicherer.
Lösungen:
8. Schriftarten
Die Schriftarten gehören zu den Bereichen bei der Website-Erstellung, die oft falsch verstanden werden. Viele Anwender gehen z. B. davon aus, dass gängige Schriftarten, die in Microsoft Office enthalten sind (z. B. Arial und Times New Roman) auch auf einer gewerblichen Webseite verwendet werden können. Das deckt die Software-Lizenz von Produkten wie MS Word aber nicht automatisch ab. Oft sehe ich leider, dass Webseiten-Bastler geschützte Schriftarten sogar in Ihren Logos verwenden, obwohl Sie damit einen Rechtsverstoß begehen und abgemahnt werden können. Deswegen: Vergewissern Sie sich, dass die Schriftart tatsächlich kostenlos für die gewerbliche Nutzung ist („for commercial use“) oder kaufen Sie eine Lizenz, die Ihre Website rechtssicher macht und das Problem beseitigt.
Lösungen:
- Schriftarten von Google Fonts auswählen, die auch gewerblich kostenfrei nutzbar sind
- Notwendige Lizenzen für Fonts käuflich erwerben
- Ich unterstütze sie bei der Auswahl geeigneter Schriften – oft können z. B. geschützte Fonts durch ähnliche Google Fonts ersetzt werden. Und berate Sie beim Kauf von Schriftarten, denn hier ist die Wahl der geeigneten Lizenz entscheidend. Eine Lizenz für den Printbereich kann z. B. nicht immer auch in eine Webseite eingebettet werden.
Wichtiges Update zu Google Fonts: Zur Zeit rollt eine Abmahnungswelle wegen Google Fonts durch Deutschland. Gemäß eines neuen Urteils des Landgerichts München besteht kein berechtigtes Interesse für den Abruf der Google-Schriften vom Google-Server ohne Einwilligung der Webseitenbesucher. Folge: Millionen Webseiten sind auf einmal nicht mehr rechtskonform und werden zur Zeit abgemahnt und zur Kasse gebeten. Wir erstellen deswegen nur noch Webseiten bei denen die Google Fonts lokal auf dem eigenen Server abgespeichert sind und unterbinden die Verbindung zum Google-Server. Dadurch werden keinen Besucherdaten mehr unzulässigerweise an Google übermittelt. Wenn auch Sie betroffen sind oder sich bei Ihrer neuen Webseite vor diesen Abmahnungen schützen wollen, dann kontaktieren Sie uns.
9. Texte
Texte einfach von anderen Seiten abzuschreiben bringt nichts, denn es wirkt sich gleich zweifach negativ aus. Erstens können die Texte von Plagiat-Checks ausfindig gemacht und abgemahnt werden. Für eine 100 % rechtssichere Website ist das ein No-Go. Zweitens erkennt Google, dass der Text schon woanders existiert und keine neue Information bietet. Die Folge ist, dass Ihre Webseite schlechter oder gar nicht bei Google gelistet wird und stellt infrage, ob Ihre Website rechtssicher ist.
Lösungen:
- Texte überprüfen mit einem Plagiat-Checker
10. Markenrechte
Entweder Sie haben bereits ein Logo oder werden es für die neue Webseite neu erstellen lassen. Hier würde ich auf jeden Fall bedenken: Es gibt Millionen anderer Webseiten, Firmen und Ideen da draußen im World Wide Web. Selbst wenn es keine Absicht ist, es kann sein, dass Sie mit Ihrer Wortschöpfung oder dem neu designten Logo eine eingetragene Marke verletzen.
Lösungen:
- Überprüfen Sie die deutsche und europäische Markendatenbank.
- Datenbank für Deutsche Markenrecherche
- Datenbank für Europäische Markenrecherche
- Tipp: Prüfen Sie mit der „Google Lens“-App, ob Ihr Logo in der Bildsuche ähnliche Treffer ergibt
Bestmöglichen Schutz erhält man, wenn man die eigene Wort-oder Bildmarke selbst beim Markenamt eintragen lässt, vorausgesetzt Sie ist einmalig genug und wird nicht bereits verwendet. Mit einer Ähnlichkeitsrecherche können Sie herausfinden lassen, ob es bereits ähnlich klingende oder aussehende Marken gibt. Das ist natürlich mit Kosten verbunden und will gut überlegt sein. Auf jeden Fall schützt es später die eigene Geschäftsgrundlage und macht Ihre Homepage abmahnsicher.
Fazit: Website rechtssicher machen erfordert einige Aufmerksamkeit, ist aber machbar!
Wenn Sie die obigen Punkte beachten, sind Sie bereits auf die wichtigsten Stolpersteine auf dem Weg zur rechtskonformen Internetseite vorbereitet. Auch andere Webseiten bieten vertiefte Informationen und weitere gute Tipps. Oder Sie lassen Ihre geplante Webpräsenz von mir erstellen. Ich beachte alle genannten Merkmale einer rechtssicheren Webseite mit meiner Erfahrung automatisch und berate Sie zu kritischen Fragen, z.B. bei der Auswahl der Internetadresse, des Logo und von Schriftarten.
Rechtlicher Hinweis:
Bei diesen Hinweisen handelt es sich um eine allgemeine Übersicht über das Thema, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit beansprucht und ein anwaltliche Rechtsberatung nicht ersetzt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann ich deswegen keine Haftung übernehmen. Eine abschließende Rechtsberatung im Einzelfall kann nur ein zugelassener Rechtsanwalt durchführen. Der obige Beitrag enthält Affiliate-Links zur IT-Kanzlei Recht, einem Partnerunternehmen, bei denen wir einen Werbezuschuss oder eine Provision für vermittelte Aufträge erhalten.